Gute Zusammenarbeit im Don Bosco Netzwerk bringt ein neues Zuhause

Veröffentlicht am: 6. Februar 2025

Nürnberg / Forchheim — Dank der bereichs- und einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit im Don Bosco Netzwerk fand eine junge Frau in schwieriger Lebenslage ein neues Zuhause. Ihr Fall zeigt, wie erfolgreiche Zusammenarbeit über Einrichtungsgrenzen hinweg neue Chancen eröffnet und dass Obdachlosigkeit viele Facetten hat und individuelle Lösungen erfordert.

Keiner fühlte sich zuständig

Im November 2023 erschien Elena (Name geändert) im Offenen Treff des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg, einer 16-H-Maßnahme. Zu diesem Zeitpunkt übernachtete sie in einer Notschlafstelle für Erwachsene und suchte dringend nach Hilfe. Ihr Fall war jedoch komplex: Elena lebte mit einer geistigen Behinderung und atypischem Autismus und wurde von verschiedenen Einrichtungen weitergeschickt, da sich niemand wirklich zuständig fühlte.

Bis sie bei Don Bosco Nürnberg ankam. Die Mitarbeitenden des Offenen Treffs führten erste Gespräche mit der jungen Frau und kontaktierten ihre Kolleginnen und Kollegen der Unterkunft „Schrittmacher“. Trotz der Herausforderungen, die Elenas Diagnosen mit sich brachten, entschied sich das Team, sie aufzunehmen. Diese Entscheidung beruhte auf der Dringlichkeit ihrer Obdachlosigkeit – für den Moment war dies die beste Lösung.

Gemeinsame Hilfe für einen Neustart

Im Don Bosco Jugendwerk wurden zunächst Elenas existenzielle Bedürfnisse geklärt und eine neue gesetzliche Betreuung für Elena organisiert sowie notwendige Leistungen beantragt. Doch die Suche nach einer geeigneten Wohneinrichtung gestaltete sich weiterhin schwierig. Schließlich fand sich eine betreute Wohngemeinschaft in Nürnberg. Elena freute sich sehr auf den Umzug. Doch drei Tage vor dem geplanten Einzug kam die Absage – ein herber Rückschlag.

Dass sie doch noch ein Zuhause mit passender Unterstützung fand, verdankt Elena der Zusammenarbeit zwischen dem Don Bosco Jugendwerk Nürnberg und dem Don Bosco Haus in Forchheim: Das Team aus Forchheim erfuhr durch die Kollegen aus Nürnberg von Elenas Lage, lud sie zu einem Kennenlerngespräch ein und bot ihr schließlich einen Platz in der Wohngemeinschaft „Felice“ an.

Obdachlosigkeit braucht individuelle Lösungen

Elena ist nur ein Beispiel dafür, wie erfolgreiche Zusammenarbeit über Einrichtungsgrenzen hinweg einem Menschen in einer schwierigen Lebenslage Hoffnung bieten kann. Ihre Geschichte zeigt auch, dass Obdachlosigkeit viele Facetten hat und individuelle Lösungen erfordert.

Die gute Kooperation zwischen verschiedenen Bereichen und Standorten im Don Bosco Netzwerk hat Elena geholfen, ein stabiles Umfeld und neue Perspektiven zu finden. Und sie sorgt auch weiterhin dafür, dass es der jungen Frau gut geht: Über Weihnachten zum Beispiel wäre Elena in ihrer Forchheimer WG ganz allein gewesen, weil alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner über die Feiertage zu ihren Familien gefahren waren. Dank der Kooperation konnte sie die Weihnachtstage bei Don Bosco Nürnberg mit anderen jungen Menschen verbringen.

Fälle wie der von Elena werden sicherlich auch in Zukunft Herausforderungen darstellen, aber ebenso zeigen sie, wie wichtig ein engagiertes Netzwerk ist, um Menschen in Not langfristig zu unterstützen.

Fotos und Text: Jiri Pacourek